Der 1000 jährige Mainzer Dom wurde in den 1970er Jahren einer unsachgemäßen Mineros-Sanierung unterzogen, die eine Generation später aus Sicherheitsgründen vollständig ausgetauscht werden musste: große Sandstein-Ersatzbauteile drohten abzustürzen.
Mit der ersten Gerüststellung an der Musterachse des nord-östlichen Flankenturms 2001 bot sich dem neu gegründeten IProD (heutigen AI MAINZ) die Gelegenheit, die weiteren Gerüststellungen an der Ostpartie des Domes nutzend ein dreijähriges Forschungsprogramm gemeinsam mit der Universität Mainz aufzulegen.
Vom Gerüst wurden steingerechte Aufnahmen im Detailmaßstab erstellt, Oberflächenbearbeitungen und Fugenschnitt kartiert. Die Bauforschung erfasste die gesamte älteste Bauformation der Ostpartie, in der sich Teile des 1000jährigen Willigis-Doms erhalten haben. Dafür konnten vorhandene photogrammetrische Aufnahmen aus einer Hubschrauber-Befliegung verwendet werden. Unter den Dächern der Seitenschiffe fanden gemeinsame Bauaufnahme-Kampagnen mit Studierenden der Kunstgeschichte und der Architektur statt.
Das IProD übernahm den technischen Part der Aufnahme. Die bau- und kunsthistorische Auswertung oblag dem Kunsthistorischen Institut der Universität. Die Ergebnisse wurden 2010 als Ergebnis eines Graphik-Design-Wettbewerbs für ein Laienpublikum in einer Broschüre präsentiert: DOMREKONSTRUKTIONEN
Projektpartner
Fachbereich Technik Hochschule Mainz
Prof. Emil Hädler (Projektleitung)
Kunsthistorisches Institut an der Universität Mainz
Prof. Dr. Dethard von Winterfeld
Fachbereich Gestaltung Hochschule Mainz
Prof. Isabel Naegele
Dom- und Diözesanbauamt des Bistums Mainz
Ingenieurbüro für Photogrammetrie Fischer, Freiburg
Bildmessung GmbH, Müllheim
Projektförderung
- Wissenschaftsministerium Rheinland-Pfalz
- Hochschule Mainz
Laufzeit des Projekts
2001 – 2004