Im Rahmen des Projektes Digitale Rekonstruktion der Breslauer Synagoge befassen sich die Mitarbeiter des AI Mainz bereits intensiv mit dem Thema der deutsch-jüdischen Lebenswelten in ehemaligen deutschen Ostgebieten. Auch Mainz hat eine besondere Bedeutung für die jüdische Gemeinschaft. Das weiß Kathrin Dupré, Mitarbeiterin der Hochschule Mainz und engagiertes Mitglied im Verein Geographie für alle. Sie zeigte uns geschichtsträchtige Orte des jüdischen Mainz die wir zwar kannten, aber noch nicht bewusst erlebt haben. Einer dieser Orte befindet sich in der heutigen Vorderen Synagogenstraße, wo 1673 die erste Mainzer Synagoge eingeweiht wurde. Der ehemalige Verlauf der benachbarten Judengasse kann heute noch durch die Gestaltung der Pflastersteine am Kreuzungspunkt zur Klarastraße nachvollzogen werden. In unmittelbarer Nachbarschaft wurde 1879 die von dem Mainzer Stadtbaumeißter Eduard Kreyßig entworfene orthodoxe Synagoge eingeweiht.
Seit 2010 steht am heutigen Synagogenplatz in der Neustadt die Neue Mainzer Synagoge. Nachdem wir diese von außen bewundern durften endete die Stadtführung bei einem Neustadteis und mit angeregter Diskussion über unser jüdisches Erbe.