Das Landesmuseum Mainz eröffnet ein hybrides Labor zur historischen Stadtentwicklung, bei dem digitale 3D-Rekonstruktion, analoge 3D-Modelle der Städte und interaktive Zugänge per Touchscreen ein Eintauchen und Begreifen der Entwicklung mittelalterlicher Städte einem breiten Publikum ermöglicht. Das Labor wurde in Zusammenarbeit zwischen dem Architekturinstitut der Hochschule Mainz (AI MAINZ) und der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) im Rahmen der Landesausstellung „Kaiser und die Säulen ihrer Macht – Von Karl dem Großen bis Friedrich Barbarossa“ (09.09.2020 – 13.06.2021) realisiert.

Interaktives Modell in M. 1:1000 von Mainz um 1250
Um die Bedeutung der drei Reichsstädte zu bewahren und die Identifikation in der Bevölkerung zu fördern, wurde 2018 im Rahmen der Vorbereitung der Landesausstellung „Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ ein Antrag für das Projekt „Mainz – Worms – Speyer. Drei mittelalterliche Städte im Zentrum Europas als Linked Data“ bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gestellt. Ziel des bewilligten Projekts war es in enger Kooperation zwischen GDKE und AI MAINZ digitale Modelle der Kaiserstädte am Rhein zu erstellen und das diesen zugrundeliegende Wissen nachhaltig zu sichern. Dabei beschränkt sich die Nachhaltigkeit nicht auf den physischen 3D-Druck der digitalen Modelle und die Ausstellung der Modelle im Maßstab 1:1000, sondern auf die Entwicklung eines Datenmodells zur Dokumentation der Forschungsarbeit in Anlehnung an internationale Standards (CIDOC CRM, ISO 21127:2014).

Vermittlung der Rekonstruktionsprozesse am Rechner und des 3D-Druckes
Im Frühjahr 2020 kam die Entscheidung die Ergebnisse des Projektes in einer eigens dafür angepassten Umgebung auch über den Zeitraum der Landesausstellung hinaus einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Das DIGITAL URBAN HISTORY LAB wurde in Kooperation zwischen AI MAINZ, einen Forschungsinstitut des Fachbereichs Technik, und dem Studiengang Zeitbasierte Medien des Fachbereichs Gestaltung konzipiert und wird voraussichtlich im Herbst 2021 im Landesmuseum Mainz eröffnet. Die Zusammenarbeit zwischen AI MAINZ und den Vertretern des Studiengangs Zeitbasierte Medien im Bereich der interaktiven Exponate basiert auf dem Projekt LUX4D, bei dem die Ludwigsstraße in Mainz in ihrer Erscheinung vor dem Zweiten Weltkrieg im LUX – Pavillon der Hochschule Mainz präsentiert wurde.
Projektpartner
Studiengang Zeitbasierte Medien des Fachbereichs Gestaltung, Prof. Olaf Hirschberg, Julian Hermann, Malte Kropp
Generaldirektion kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE)
Projektförderung/Finanzierung
Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM)
Generaldirektion kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE)
Sparkasse Rhein-Nahe
J. Molitor Immobilien GmbH
Projektlaufzeit
Mai 2020 – Juni 2021 (Eröffnung Juli 2021)