Das Wohnhaus des Architekten Joseph Maria Olbrich auf der Darmstädter Mathildenhöhe, errichtet nach seinen Plänen 1900 bis 1901, ist ein Schlüsselwerk der Wohnhausarchitektur um 1900. In ihm konnte Olbrich frei von Vorgaben eines Bauherrn seine Vorstellungen modernen Wohnens realisieren. Hierzu gehörten neben dem eigentlichen Gebäude auch die komplette Innenausstattung sowie der aufwändig gestaltete Garten nebst Einfriedung.
Dieses Gesamtkunstwerk wurde in der ersten Künstlerkolonieausstellung 1901 „Ein Dokument Deutscher Kunst“ neben weiteren fünf Wohnhäusern Olbrichs, dem Haus Behrens und dem Ernst-Ludwig-Haus, dem Ateliergebäude der Künstler, der Öffentlichkeit präsentiert. Das hierbei entwickelte Vorgehen, vollständig eingerichtete Wohnhäuser als Ausstellungsobjekte vorzustellen und die darin gezeigten Gegenstände des täglichen Bedarfs zum Kauf anzubieten, wurde als Darmstädter Prinzip bezeichnet. Es wurde für zahlreiche weitere Bauausstellungen des 20. Jahrhunderts vorbildhaft, wie etwa die Weißenhofsiedlung in Stuttgart 1927.
Das 1944 beschädigte Olbrich-Haus wurde nach dem Krieg vereinfacht wiederaufgebaut und 2009/2010 von der Hochschule Mainz unter Leitung von Prof. Dipl.-Ing. Emil Hädler, Prof. Dr. phil. Regina Stephan, Dipl.-Ing. Sönke Skäer und Stud. Arch. Bettina Eichler aufgemessen.
Projektpartner
Stadt Darmstadt, Denkmalamt
Institut Mathildenhöhe, Darmstadt
Deutsches Polen-Institut
Projektförderung
Stadt Darmstadt, Denkmalamt
Laufzeit des Projekts
Oktober 2009 – Februar 2010