Forschungsthema :
Strategien serieller und standardisierter Nachverdichtungsformen in Holzbauweise für den urbanen Raum.
Ausgangssituation
Bezahlbarer Wohnraum in Innenstädten wird weltweit zunehmend knapper. Dennoch besteht aufgrund der steigenden Urbanisierungsentwicklung ein immer stärkerer Bedarf nach erschwinglicher und nachhaltiger Wohnfläche. Die heute bereits längst dicht besiedelten urbanen Räume besitzen nur noch wenige freie Flächen für Neubebauung. Städte sind für Zuziehende besonders attraktiv, weil sie in der Regel durch ein vielfältiges Angebot an Arbeitsplätzen, Bildungseinrichtungen sowie Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten eine hohe Lebensqualität bieten. Die Städte und Kommunen sind somit darauf angewiesen, innerstädtisch nachzuverdichten.
Forschungsfrage
Urbanisierung und damit wachsende Städte erfordern neue Lösungen im Umgang mit dem Bestand. Viele Bestandsgebäude eignen sich aufgrund ihrer geringen Dichte und den anstehenden Sanierungs-/ Modernisierungszyklen in besonderer Weise für eine Überarbeitung und Nachverdichtung. Gleichzeitig spielen Aufstockungsprojekte auf Quartiersebene bei vielen Wohnungsbaugesellschaften und –unternehmen bisher eine untergeordnete Rolle. Es gilt daher die Interessen und Wirkungsweisen der wohnungswirtschaftlichen Akteure zu untersuchen und zu verstehen. Zum anderen geht es darum heraus zu finden ob eine standardisierte Bauweise für Aufstockungen eine Chance für eine großflächige Entwicklung von Wohnquartieren bietet und wie diese konstruktiv/ technisch gestaltet sein sollten.
Im Hinblick auf die Gebäudeerhöhung wird auf Grundlage der baurechtlich und technisch geltenden Rahmenbedingungen der Bestand analysiert, neu definiert und unter Berücksichtigung der neuen Geschosse angepasst. Die seriell herzustellenden Bauteile bzw. Baugruppen sollen für die vertikale Erweiterung entsprechend ihrer Eigenschaften und Anforderungen optimal konfiguriert und katalogisiert werden. Ziel ist es, durch das Baukastensystem eine Planungsgrundlage zu schaffen, bei der vor allem die Schnittstelle zwischen Alt und Neu festgelegt und geklärt ist und deshalb – unter Wahrung flexibler Grundrissgestaltung – ermöglicht, kosteneffizienten und industriell vorgefertigten, bezahlbaren Wohnraum über den Dächern zu schaffen.
Betreuer
Die Forschung wird betreut von Prof. Dr. Julius Niederwöhrmeier – Professor für Grundlagen der Gestaltung/Einführen in das Entwerfen, Grundlagen der Konstruktion/Materialkunde des Fachbereich Technik der Hochschule Mainz.
Laufzeit des Projekts
März 2020 – voraussichtlich 2023