Virtuelle Rekonstruktion: Kulturliegenschaften gestern und heute
Ein Projekt der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
Virtuelle Rekonstruktionen von historischen Bauwerken, die nicht mehr im Originalzustand erhalten sind, werden gerne genutzt, um Besuchern ein umfassenderes und historisch tiefergehendes Verständnis für ein Monument zu vermitteln. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg haben in einem Pilotprojekt vier der von ihr verwalteten Monumente ausgewählt, die unterschiedliche Bautypen (Schloss, Burg, Festung, Bad) und Epochen (Mittelalter, Renaissance, Barock, Historismus) sowie Kulturlandschaften (Bodensee, Kurpfalz, Hohenlohe und Württemberg) abdecken. Die digitalen 3D-Rekonstruktionen der Festungsruine Hohentwiel, des Renaissanceschlosses Weikersheim, des Barockschlosses Mannheim und der historistischen Bauten der Wilhelma erfolgen auf Basis fundierter wissenschaftlicher Recherchen.
Am Architekturinstitut in Mainz wurde das Datenmodell für die Dokumentation für eine quellenbasierte 3D-Rekonstruktion entwickelt, das als Grundlage für eine am Institut betreute virtuelle Forschungsumgebung dient. Dadurch können 3D-Modelle und ihnen zugrundeliegende Quellen nachvollziehbar verknüpft werden. Zudem werden historische Ereignisse rund um das dokumentierte Bauwerk erfasst, sodass ebenfalls der jeweils zeitgenössische Kontext zu bspw. Auftraggeber, Ausstattung und Funktion abgebildet werden kann. Die Datenstruktur basiert auf der Applikationsontologie ontscidoc3D, die auf den Standard CIDOC CRM referenziert, dadurch wird eine Interpretierbarkeit der Daten durch Mensch und Maschine auf lange Sicht gewährleistet. Die VFU samt Objektdaten wird am Ende des Projektes in den Langzeit-Archiven der Universitätsbibliothek Heidelberg gesichert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Projektbeteiligte Institutionen
Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
Universitätsbibliothek Heidelberg
Ludwig-Maximilians-Universität München
Projektförderung
Finanzministerium Baden-Württemberg im Rahmen der Digitalisierungsoffensive digital@BW
Laufzeit des Projekts
2019 – 2021